Stehen wir vor einer Leadershipkrise?

© Alfonso Febrero
© Alfonso Febrero

Die Spezies, der Baby Boomer ist am Aussterben. Jeden Tag gehen Tausende von ihnen auf der ganzen Welt in Pension. Die nachkommende Generation ist komplett anders aufgestellt. Daher stellt sich eine Frage: Stehen wir vor einer Leadershipkrise?

Es sind die Kinder der Nachkriegsgeneration. Ihre Eltern haben unser Land nach dem Krieg aufgebaut. Damals gab es nichts. Man kämpfte ums Überleben. Essensmarken und Stoffwindeln waren auf der Tagesordnung. Man vermisste Verwandte und Freunde . Viele Menschen standen vor einem Schutthaufen.

Die Kinder dieser Kriegsgeneration haben dann den steilen Aufstieg erlebt. Wo in der Kindheit noch die Kleidung mit den Geschwistern geteilt wurde, kam dann der Luxus im Überfluss. Es sind die Herren aus der Chefetage die die großen Autos fahren. Sie laufen mit Massanzug durch das Büro und abends mit Zigarre und Whisky durchs Haus. Streng wurden sie von ihren Soldatenvätern erzogen. Materielle Dinge wurden zu Statussymbolen gemacht. Man will zeigen, dass man es geschafft hat.

Doch genau diese Altersklasse ist heute kaum mehr zu finden. Die Nachfolge wurde von einer Generation angetreten, die gegen Atomkraftwerke und für Tierrechte demonstrierte. Es ist die Jugend, die damals ein Fahrrad statt einem Computer hatte. Die echte Freunde statt Facebook hatte und die das Flugzeug zum Massenverkehrsmittel machte.

Doch, was kommt als Nächstes? Wie finden wir die Führungskräfte der Zukunft? Bewerbungsgespräche zu führen ist die eine Sache, die richtigen Leute zu finden eine ganz andere. Klar, ein CFO sollte sich mit Zahlen auskennen und ein Technikchef sollte einen Computer bedienen können. Doch wie finden wir die Leadershipeigenschaften dieser Menschen? Dafür müssen wir hinter die Kulissen schauen. Nicht ein Lebenslauf macht den Leader aus, sondern die Soft Skills. Wie steht es um Teamgeist, Einfühlungsvermögen, Vertrauenswürdigkeit oder Disziplin?

Der zweite Schritt besteht darin, die zukünftigen Leader an ihre neue Position heranzuführen. Viel zu oft erlebe ich es in Unternehmen, dass Leute von heute auf morgen in die Chefetage aufsteigen. Gestern war er noch der Kollege mit dem Feierabendbier, heute ist er der Vorgesetzte und spielt sich auf. Wir müssen ihnen die Möglichkeit bieten, sich zu entwickeln und in die neue Rolle hinein zu wachsen. Es ist noch kein Leader vom Himmel gefallen. Denn Leadership ist immer eine Entwicklung.

Ich kenne diese Problematik mehr als gut. Wenn du also gerade das Gefühl hast, dir würde die Führung aus den Händen gleiten, dann kontaktiere mich doch. Ich bin mir sicher, ich kann dir helfen, in Zukunft noch besser zu werden.

Leadership ist kein Beliebtheitswettbewerb

© by Carrie Neumayer
© by Carrie Neumayer

Es gibt 2 Gründe, warum Menschen dir folgen:

  • Weil sie müssen.
  • Weil sie wollen.

Das sind die ersten 2 von 5 Stufen von Leadership. Natürlich ist es viel angenehmer, wenn die Menschen dir folgen wollen. Für viele Führungskräfte in der Unternehmenswelt ist es schwer, von Stufe 1 auf die Nächste zu gelangen. Manche schaffen es ihr Leben lang nicht.
Beim 60. Geburtstag ist die Party noch voll und ein paar Jahre später interessiert sich niemanden mehr für die ehemalige Führungskraft.
Doch Leadership ist kein Beliebtheitswettbewerb. Es geht nicht darum, von allen geliebt zu werden. Vielmehr geht es darum, den Menschen einen echten Mehrwert zu bringen. Warum sollen andere Menschen deine Nähe suchen? Diese Schlüsselfrage zeigt dir deine Bestimmung.

Ein erfolgreicher Leader holt die Menschen dort ab, wo sie sind, in ihren Problemen. Wenn du den Leuten um dich herum hilfst, ihre Probleme zu lösen, dann werden sie dir folgen. Sie werden in dir eine Persönlichkeit sehen, der sie absolut vertrauen können. Sie werden dir folgen, weil sie wollen.

Nelson Mandela ist da ein gutes Beispiel: Er hat die schwarze Bevölkerung Südafrikas aus der Unterdrückung geführt. Er hat ihnen einen Weg in ein lebenswertes Leben gezeigt. Er hat die Menschen vereint. In den letzten Jahren, nachdem er schon lange aus der Politik ausgeschieden ist, sind die Menschen ihm immer noch gefolgt. Wie sieht das bei dir aus? Wenn du morgen nicht mehr in deinem Beruf bist, werden dir die Menschen noch weiter folgen?

Werde ein Leader dem die Menschen wirklich folgen. Alles Gute, dabei.

Leadership Lektion von Nelson Mandela

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„Wenn man einen hohen Berg bestiegen hat, stellt man fest, dass es noch andere Berge zu besteigen gibt.“ – Nelson Mandela

Nachdem wir vor bereits Leadership Lektionen von Dietrich Mateschitz und Lebron James hatten, kommen wir heute zu einem großen Staatsmann. Kaum ein Leader hat die Welt in den letzten Jahrzehnten so verändert wie Nelson Rolihlahla Mandela. 27 Jahre lebte er in Gefangenschaft, weil er gegen die Unterdrückung von Minderheiten gekämpft hat. Gerade jetzt macht der 94jährige eine sehr schwierige Zeit durch, gesundheitliche Probleme fesseln ihn schon seit Längerem ans Bett.
Sein „Long walk to Freedom“ hat der Menschheit wieder einmal gezeigt, was ein Einzelner alles verändern kann. Zu seinem 90. Geburtstag hat das Time Magazine eine Coverstory mit dem Titel „Nelson Mandela’s 8 Lessons of Leadership“ veröffentlicht. Auf die dort angeführten Punkte möchte ich kurz eingehen:

  1. Mut ist nicht die Abwesenheit von Furcht. Für jeden von uns gibt es Momente, in denen wir eine gewisse Furcht haben. Wir stellen uns immer wieder auf dem Weg die Frage, ob wir in die richtige Richtung gehen. Gerade dann gilt es klaren Kopf zu bewahren und mit Kühnheit weiter zu gehen.
    Es ist dumm zu glauben, dass wir mit einer positiven Einstellung und einer großen Vision alles schaffen können. Wer bereits auf dem Weg ist, kann mir sicherlich recht geben.
  2. Führe von Vorne – verlasse allerdings nicht die Basis. Du kennst sicherlich den Bibelspruch „Hochmut kommt vor dem Fall“. Wir alle neigen dazu abzuheben, wenn sich der Erfolg einstellt. Doch genau dann heißt es, mit beiden Beinen am Boden zu bleiben.
  3. Mach dich im richtigen Moment klein. Im Original meinte Mandela, von hinten anzuführen und andere im Glauben zu lassen zu führen. Ich bin allerdings davon überzeugt, dass man als Leader auch immer wieder anderen Menschen die Führung überlassen muss und einfach dient. Gerade dieser Punkt fällt vielen Führungskräften schwer. Siehe dazu noch einmal den 2. Punkt.
  4. Kenne deinen Feind – lerne seinen Lieblingssport. Nach dem Ende der Apartheid musste der neue Präsident einen Weg finden, sich mit den Weissen zu verbrüdern. Fußball wurde zum Sport, der die Menschen verbindet. Die FIFA legt noch heute viel Wert darauf.
  5. Halte deine Freunde nahe und deine Rivalen noch näher. Halte also immer ein Auge auf deine Konkurrenz, sie könnte dir auf ungewollte Art und Weise auch helfen. Daher heuerte vor ein paar Jahren Facebook die Mitarbeiter von Google an.
  6. Auftreten zählt – vergiss nicht zu lächeln. Erhalte Respekt, in dem du Respekt zeigst. Du bist nicht heute aufgewacht und warst eine Führungsperson. Es gibt Menschen um dich herum, die dich zu dieser gemacht haben.
  7. Es gibt kein Schwarz oder Weiss. Im Leben gibt es kein richtig und falsch, nicht die Entscheidung gibt uns das Resultat, sondern das, was wir daraus machen. Hab keine Angst einen Fehler zu machen. Sei mutig und kühn.
  8. Aufgeben ist auch führen. Es gibt Situationen in denen gibt es kein weiter. Wenn eine Frau von ihrem Mann misshandelt wird, dann ist das Aufgeben der Ehe ein Gewinn für sie. Daher stimmt der Spruch von Vince Lombardi „Winners never quit and quitters never win“ nur zum Teil.

Vor allem können wir von Nelson Mandela eines lernen: ICH kann alles, was ich will. Selbst wenn alle Voraussetzungen dagegen sprechen.

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