Eines von 2 Unternehmen scheitert bekanntlich bereits in den ersten Jahren oder lebt unter einer Umsatzgrenze von 17.500 Euro. Diese schmerzliche Erfahrung durfte ich bereits selbst erleben. Blauäugig und voller Begeisterung stürzte ich mein erstes Unternehmen 2002 in den Ruin.
Es gibt Dinge die ändern sich nicht und genau davor haben viele Jungunternehmer Angst. Ich möchte jetzt keinen Beitrag über positive Einstellung schreiben oder darüber wie wichtig das Erkennen von selbst erfüllenden Prophezeiungen ist. Ich möchte dir einen ganz einfachen Schlüssel geben, die Angst vor dem Versagen zu überwinden. Egal ob wirtschaftlich, partnerschaftlich oder in einem anderen Bereich.
Vor einigen Jahren habe ich das Buch „Sorge dich nicht – lebe“ von Dale Carnegie gelesen. Das Einzige, woran ich mich erinnern kann, ist, dass 70 % der Dinge vor denen wir uns fürchten, nie eintreffen werden. Warum sollten wir also Angst haben, wenn die meisten Dinge sowieso nie eintreffen. Theoretisch ist das klar, doch wie bringen wir das in die Praxis? Hier sind 3 Punkte, die dir den Umgang mit der Angst vor dem Versagen erleichtern.
akzeptieren – wenn wir ein kleines Kind beim Gehen lernen beobachten, dann ist für uns eines klar, egal wie oft es hinfällt, es wird eines Tages laufen können. Für jemanden der dass nicht weiß, würden eventuell Zweifel aufkommen. Er hätte vielleicht den Gedanken, dass es nie funktionieren könne und der „Proband“ lieber weiterhin krabbeln sollte.
Als wir das Autofahren oder eine Sportart erlernten, gab es sicherlich Leute in unserem Umfeld, die uns den Erfolg nicht zutrauten. Im Gegenteil, sie hielten es unter Umständen sogar für besser, es bleiben zu lassen.
Jeder Selbstständige, jeder Unternehmer kennt all die Argumente der Zweifler. Vielleicht hast du am Anfang noch nicht die richtigen Antworten. Doch, wenn du von dem, was du tust, überzeugt bist, dann hör nicht darauf, was andere Menschen sagen. Zieh dein Ding durch. Wenn du auf die Schnauze fallen solltest und das wirst du das eine oder andere Mal, dann steh wieder auf und geh deinen Weg weiter. So wie du dein Kind ermutigst wieder aufzustehen und weiter zu machen. Geh fokussiert weiter, bis du erhobenen Hauptes am Ziel angekommen bist.
ausrichten – Viele heute bekannte Unternehmen waren am Beginn ganz anders geplant. Erst im Laufe der Zeit merkten die Macher, dass sie sich am Holzweg befanden. Als Shawn Fanning 1999 mit Napster begann, machten sich noch die wenigsten Internetuser Gedanken, ob der Download von Musik rechtlich in Ordnung wäre. Erst als Bertelsmann das bankrotte Unternehmen um 85 Millionen übernahm und es neu ausrichtete, wurde es profitabel. Ähnlich war es mit Youtube oder Facebook. Erst als Google bei dem Videoriesen mit mehr als 1 Milliarde einstieg, wurde über das Geschäftsmodell nachgedacht.
Paypal etwa war als Kryptographie-Unternehmen gedacht. Erst nach Jahren des Trial and Error entwickelte Max Levchin das Unternehmen zu dem größten online Zahlungsanbieter, bevor er es an Ebay verkaufte.
anpassen – Wenn das richtige Businessmodell gefunden ist, müssen noch die Feinheiten richtig justiert werden. Wie oft habe ich es gesehen, dass ein kleiner Dreh erst den absoluten Durchbruch gebracht hat. Ständige Weiterentwicklung und konstante Verbesserung sind der Schlüssel zum Erfolg.
Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. – Dr. Volker van Rüth
Bleib auf dein Kerngeschäft konzentriert und arbeite an der Verbesserung deiner Stärken. Dann steht der Erreichung deiner Ziele nichts mehr im Weg.
Viele große Unternehmer sind in der Vergangenheit gefallen und wieder aufgestanden. Apple war in den Jahren von 1993 bis 1997 dem Untergang geweiht. Niemand hätte damals daran geglaubt, dass der Computerentwickler 25 Jahre später das wertvollste Unternehmen der Welt sein würde. Selbst wenn heute die Gewitterwolken dick über deiner Unternehmung stehen, ist der nächste Sonnenschein nicht weit.
Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft und hoffe dir die Angst vor dem Versagen ein bisschen genommen zu haben. Finde deine Berufung und gib Gas.
Die Angst des Versagens gehört zu den Urängsten des Menschen, zumindest ein geringer Zweifel an die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten wird immer zurückbleiben. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Die Mutigen erobern die Welt, nur wer bereit ist, seine Sicherheitszone auch einmal zu verlassen wird langfristig Erfolg im Arbeits- und Privatleben haben. Mit zunehmenden Erfolg wird man dann auch selbstbewusster, die Stimmen der Kritiker verhallen langsam. Anpassung an die gegebenen Verhältnisse ist mit Sicherheit auch ein wichtiger Erfolgsfaktor. Deshalb sollte man das eigene Verhalten und die durchgeführten Interventionen auch immer kritisch hinterfragen und reflektieren.