Haben wir ein Problem mit Führung?

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In Österreich ist Wahlkampfstimmung. Immerhin ist im Herbst die Nationalratswahl und das Volk hat die Chance, eine neue Richtung zu bestimmen oder die alte beizubehalten. In den letzten Tagen habe ich mich ein bisschen in die Programme der großen Parteien eingelesen und habe wieder einmal eines festgestellt: Im Schuldzuweisen sind alle auf Platz 1, doch echten Führungsanspruch stellt niemand.

Sind wir ein Land der Manager?
Alle reden von der Jugend und die Chancen, die die jungen Menschen haben und brauchen. Doch junge Menschen brauchen Vorbilder, denen sie folgen können. Genauso wie der Rest der Bevölkerung. Wir wollen starke Persönlichkeiten zu denen wir aufschauen können, die vorangehen als echte Führer. Doch seit dem 2. Weltkrieg haben wir scheinbar ein Problem mit einem Führer. Seither lassen wir uns lieber managen.

Wie lange kann ein Unternehmen ohne echte Führung überleben?
Genauso wie in der Wirtschaft, brauchen wir auch in der Politik mutige Visionäre. Es ist Zeit über eine Legislaturperiode hinaus zu denken. Echte Veränderung ist nur mittel- bis langfristig möglich. Dafür braucht es Menschen, die bereit sind, volles Risiko einzugehen und Fehler zu machen. Solange die Fehler nur bei den anderen gesucht werden, wird es schwer echte Neuerungen zu vollziehen.

„Eier zeigen“ ist die Devise.
Wer die Schuld hat, hat die Macht. Wenn eine politische Partei der anderen die Schuld für eine Situation gibt, dann gibt sie auch die Macht ab. Um einen Macht-, einen Führungsanspruch zu stellen, muss man allerdings auch bereit sein, die Schuld auf sich zu nehmen und sie bei sich selbst zu suchen. Echte Führung heißt, die volle Verantwortung zu übernehmen. Jedes Land braucht echte Leader, genauso wie ein erfolgreiches Unternehmen oder ein erfolgreiches Team.

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3 Gedanken zu „Haben wir ein Problem mit Führung?“

  1. Sehr guter Kommentar. Leider wirklich allzu selten in der heutigen Politik-Landschaft. Andererseits gehen diese Führungskräfte, die gefordert werden, nicht in die Politik. Woran liegt das?

    Ist es ein systemisches Problem, dass Menschen, die wirklich auf Veränderungen aus sind, im politischen System scheitern müssen? Siehe Spindelegger, dessen einzige Agende zu sein scheint, nur ja nichts zu ändern, was die letzten 60 Jahre gegolten hat.

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